Einzelprobleme der Türkischen Außenpolitik
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Mit dem Ende des Ost-West-Konflikt änderte sich die strategische Bedeutung der Türkei für den Westen. Sie fungiert als Barriere nicht länger gegen eine Expansion der Sowjetunion nach Süden, sondern gegen eine Ausbreitung des islamischen Fundamentalismus nach Norden. Außerdem könnte die türkische Republik zum Modell bei einer Neuordnung im Kaukasus und Zentralasien werden. In Griechenland und auf dem Balkan stehen für die Türkei wichtige Interessen auf dem Spiel: die Existenz der auswärtigen türkischen und islamischen Volksgruppen und die Funktion der Balkanhalbinsel als Brücke zu Westeuropa. Das problematische Verhältnis zu Griechenland kann nur durch eine Entkrampfung des zwischenstaatlichen Klimas und durch vertrauensbildende Maßnahmen wirkungsvoll verbessert werden. Auch die Beziehungen zum Nahen und Mittleren Osten sind nicht konfliktfrei: Zum einen sieht sich die Türkei aufgrund der Unterjochungspolitik des Osmanischen Reiches mit historischen Ressentiments konfrontiert; zum anderen ist sie als säkularisierte Demokratie umgeben von islamischen Staaten. Überdies wird das Verhältnis der Türkei zu ihren östlichen Nachbarn durch die Konkurrenz um die knappen Wasserressourcen der Region verschlechtert.